Seit langer Zeit ist die Verkehrssituation im Kirchenweg zu den Zeiten, zu denen Schulkinder gebracht bzw. abgeholt werden, ein oft diskutiertes Thema.
Nun hat sich die Problematik in den Borgerweg verschoben. Über Maßnahmen zur Sicherung des Schulweges wurde in der letzten Sitzung des Kommunal- und Umweltausschusses am 22.09. und in der Gemeindevertretung am 01.10. beraten und beschlossen.
Im Kommunal- und Umweltausschuss standen noch zwei Vorschläge zur Debatte: Bürgermeisterin Telse Jacobsen schlug vor, einen Bürgersteig auch auf der nördlichen Seite des Borgerwegs am Rande der Grünfläche, auf der sich das Regenrückhaltebecken befindet, zu erreichten, damit Eltern dort ihre Kinder aus den Autos aussteigen lassen können. Dies hätte Kosten von fast 12.500€ verursacht und mehrere Bäume hätten gefällt werden müssen.
Der Ausschussvorsitzende Ernst-Julius Levsen machte im Gegenzug den Vorschlag, auf der Südseite der drei Parkplätze (also auf der Seite des Walls zur Kreisstraße) einen befestigten Weg zu errichten, der bis zum Kreisverkehr führt. Dahinter steckt der Gedanke, dass die Eltern ihre Kinder am Parkplatz Borgerweg rauslassen können und diese dann auf relativ kurzem Weg den sicher zur Schule gelangen können, ohne mit an- und abfahrenden Eltern in der unübersichtlichen Kurve am Borgerweg in Konflikt zu geraten.
Die SPD unterstützte im Kommunal- und Umweltausschuss den Vorschlag des Ausschussvorsitzenden. Allerdings erwarten wir, dass sich die Verkehrsproblematik wieder in den Kirchenweg verlagert sobald dieser freigegeben ist. Wir sehen aber in dem genannten Vorschlag allerdings außerdem den Vorteil, dass der Parkplatz für Besucher*innen der Sporthalle besser erschlossen wird.
Den Vorschlag der Bürgermeisterin, der zunächst auch von einigen Ausschussmitglieder favorisiert wurde, lehnten wir jedoch auch aus diesem Grund strikt ab.
„Hohe Kosten, die Fällung mehrerer Bäume und große Zweifel, ob es dem Zweck der Schulwegsicherung wirklich auf Dauer dienlich ist, wenn sich das Geschehen wieder in den Kirchenweg verlagert: Wir finden, dass das unverhältnismäßig und ein super Beispiel dafür ist, wie man Nachhaltigkeit eben nicht macht. Stattdessen müssen wir uns Gedanken um die Situation im Kirchenweg machen. Hierzu gibt es Vorschläge aus der zweiten Bürgerwerkstatt. Außerdem muss die Bürgermeisterin endlich – wie in der Gemeindevertretung vereinbart – im Amtsausschuss die Einrichtung von Personalstellen für den Außendienst des Ordnungsamts beantragen. Nur so können die bestehenden Halteverbote überwacht werden“, so Gemeindevertreter und Ausschussmitglied Truels Reichardt.
Der Kommunal- und Umweltausschuss empfahl der Gemeindevertretung daraufhin einstimmig die Annahme der „kleinen Lösung“ von Ernst-Julius Levsen.
Im Nachgang zur Ausschusssitzung und vor der Sitzung der Gemeindevertretung stellte sich uns jedoch die Frage, ob auch eine „noch kleinere Lösung“ denselben Zweck erfüllt.
Aus dem Grund stellten wir den Antrag, den Weg am südlichen Ende nur des westlichen Parkplatzes und mittleren Parkplatzes am Borgerweg bis zum Kreisel als befestigten Gehweg zu bauen. Der Gehweg soll somit am Übergang zwischen dem mittleren und östlichen Parkplatz enden, so dass der östliche Parkplatz unverändert bleibt.
Wir sind der Meinung, dass der Weg aufgrund der zu erwartenden Laufwege von Menschen, die auf dem letzten Parkplatz parken, eh nicht genutzt werden würde. Dies geht genauer auch aus der Begründung zum verlinkten Antrag hervor.
Truels Reichardt Reichardt begründete den Antrag außerdem so: „Flächenversiegelung ist momentan an vielen Stellen in Mildstedt ein heißes Thema. Dann sollten gerade wir als Gemeinde Vorbild sein und jeden Quadratmeter sparen, den wir sparen können – zumal wir in dem Fall keine Qualitätseinbuße unserer Maßnahme befürchten müssen.“
Dieser Argumentation konnte die Gemeindevertretung überzeugen. Der Änderungsantrag wurde einstimmig beschlossen.
Nun stehen Diskussionen um weitere Maßnahmen zur Sicherung des Schulweges an:
Es stellt sich nun die Frage, wie die Kinder sicherer den morgens dunklen Parkplatz an der Sporthalle überqueren können. Dies wird sicherlich in den nächsten Ausschusssitzungen behandelt werden.
Außerdem machte der Fraktionsvorsitzende Rolf Riebesell deutlich, dass der von der Gemeindevertretung auf Antrag der SPD bereits vor einem Jahr beim Kreis geforderte Zebrastreifen zwischen der Kreuzung Hauptstraße Kirchenweg/Allee und Bushaltestelle endlich angegangen werden muss.